Schulvorträge hält Kathrin Seyfahrt, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte besonders gern, denn, wie sie sagt: „Schülerinnen und Schüler hören meist besonders aufmerksam zu, stellen sehr gute Fragen und lassen sich häufig auch tolle Spendenaktionen einfallen“.

Am 6. Januar war sie nun zum zweiten Mal zum Afrikatag im Amandus-Abendroth-Gymnasium eingeladen, um ihre Projektarbeit im westafrikanischen Burkina Faso, dem siebärmsten Land in der Welt, vorzustellen.

Der Afrikatrag wurde 1891 von Papst Leo XII. eingeführt und dient der ältesten gesamtkirchlichen Kollekte der Welt. Er wurde ins Leben gerufen, um Spenden für den Kampf gegen die Sklaverei zu sammeln. Heute steht die Afrika-Kollekte für Hilfe zur Selbsthilfe. Die Einnahmen ermöglichen es, vor Ort Frauen und Männer auszubilden.

Der Afrikatag wird traditionell um den 6. Januar (Dreikönige) herum begangen, da einer der Sterndeuter aus Afrika gekommen sein soll.

Kathrin Seyfahrt gab den Schülerinnen und Schülern der sechsten Klassen vor allem Einblick in den Schulalltag am dem vom Verein unterstützten ‘Schulkomplex Wend Raabo‘ am Stadtrand von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Dass dort in den Grundschulklassen durchaus dichtgedrängt zwischen 85 und 110 Kinder in einem Klassenraum sitzen; dass die tägliche Schulspeisung, die 45 Cent kostet, für die meisten Eltern nicht bezahlbar, aber häufig Grund ist, ihre Kinder in die Schule zu schicken; oder dass es kaum Bücher gibt, die man mit nachhause nimmt um zu lernen, sondern nach Schulschluss in der Bibliothek oder auf dem Schulgelände zusammen aus den wenigen vorhandenen Büchern lernt, beeindruckt die Kinder hierzulande jedes Mal und ist gleichzeitig so unvorstellbar. Ebenso, dass es eine Schulpflicht gibt, gleichzeitig aber Schule Geld kostet. Einer der Gründe mehr, warum es immer noch viele Kinder in Afrika gibt, die nicht Lesen und Schreiben lernen.

Hier hilft der Verein Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e.V. unter anderem und finanziert vielen Kindern das Schulgeld vor Ort. So hat es einer der ehemaligen Schüler, sein Name ist Moussa, geschafft. Sein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen, denn heute ist der Lehrer am ‘Schulkomplex Wend Raabo‘.

Am Ende ihres Vortrags stellte Kathrin Seyfahrt noch die Ecole de Musique, die Musikschule, von Ouagadougou vor, die von der Deutschen Maria Behrens 2018 gegründet wurde. Ein wirkliches ‘Vorzeigeprojekt‘, denn auch hier kommen die meisten Kinder aus ärmsten Familien und bekommen die Möglichkeit, unentgeltlich ein Instrument ihrer Wahl lernen zu können. Geigen, Celli, Blasinstrumente, Gitarren, Trommeln…. sie wurden gespendet von Musikerinnen und Musikern aus Deutschland Und immer wieder wird Maria Behrens mit einer Gruppe musizierender Kinder in die Botschaften eingeladen, um dort für Empfänge oder an Feiertagen zu musizieren.

Auch beim Afrikatag am AAG wurde eingangs und am Ende musiziert. Unter musikalischer Leitung von Miriam Läpple mit ‘Ayelevi‘, einem Lied aus Afrika wurde der Afrikatag am AAG eröffnet. Der musikalische Rahmen endete mit einer rhythmischen Begleitung der 6. Klässler zum Musikvideo „Faso Am Ba Foo“ der Musikschule Ouagadougou mit Trommeln und Boomwhackern – letzteres sind unterschiedlich lange Kunststoffröhren, die durch Schlagen auf die Handfläche Töne erzeugen.

Am Ende gab es für jede 6. Schulklasse einen Wunschträume-Kalender für das Jahr 2025 und den Hinweis, sich jederzeit aktuell über den Fortgang in den Projekten unter www.netzwerk-wunschtraeume.de oder www.amem-ouaga.org informieren zu können.

Kathrin Seyfahrt und Miriam Läpple