Vom 28. bis 30. Januar 2025 begaben sich 29 Schülerinnen und Schüler zweier Geschichtsleistungskurse des 12. Jahrgangs des Amandus-Abendroth-Gymnasiums und des Lichtenberg-Gymnasiums aus Cuxhaven gemeinsam mit ihren Lehrkräften, Herrn Kliebe und Herrn Kaufmann, auf eine eindrucksvolle Bildungsreise zur Gedenkstätte Buchenwald. Ziel der Fahrt war es, sich intensiv mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und ein tieferes Verständnis für die Geschichte zu entwickeln. Ergänzt wurde die Exkursion durch einen Stadtrundgang in Weimar, bei dem sich die Gruppe mit dem Thema Zwangsarbeit in der Stadt befasste. Außerdem besuchten sie das Stadtmuseum Weimar und das Museum zur Zwangsarbeit, um die historischen Zusammenhänge noch besser zu verstehen.
Ein Ort des Gedenkens
Das Konzentrationslager Buchenwald war zwischen 1937 und 1945 Schauplatz unvorstellbaren Leids. Während des Gangs durch die Gedenkstätte wurden die Schülerinnen und Schüler mit den Bedingungen konfrontiert, unter denen die Häftlinge lebten und starben. Besonders eindrücklich waren Berichte von Überlebenden, die von Hunger, Zwangsarbeit und Gewalt erzählten. Der Besuch des Krematoriums und der erhaltenen Lagergebäude machte die Dimension der Verbrechen auf bedrückende Weise greifbar.
Weimar: Eine Stadt mit zwei Gesichtern
Weimar ist bekannt als Stadt der Dichter und Denker – doch während der NS-Zeit spielte sie eine düstere Rolle. Zahlreiche Betriebe in der Stadt profitierten von der Zwangsarbeit der Häftlinge aus Buchenwald. Während des Stadtrundgangs wurde deutlich, wie eng das Lager mit dem Alltag in Weimar verbunden war. Viele Einwohner wussten von den Zuständen, doch die meisten schauten weg.
Ergänzend dazu besuchte die Gruppe das Stadtmuseum Weimar, das nicht nur die kulturelle Bedeutung der Stadt beleuchtet, sondern auch auf die Zeit des Nationalsozialismus eingeht. Besonders eindrucksvoll war der Besuch des Museums zur Zwangsarbeit, das die systematische Ausbeutung von KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und verschleppten Zivilisten dokumentiert. Die Schülerinnen und Schüler erhielten dort tiefere Einblicke in die Schicksale der Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen für die deutsche Kriegswirtschaft arbeiten mussten.
Die Exkursion fand nur einen Tag nach dem internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar statt – dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Gerade heute, da das Wissen über den Holocaust bei vielen Jugendlichen schwindet und rechtsextreme Strömungen wieder erstarken, ist es wichtiger denn je, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Für viele Schülerinnen und Schüler war die Reise eine tief bewegende Erfahrung. Einige sprachen danach darüber, wie schwer es war, die Grausamkeiten zu begreifen. Gleichzeitig wurde ihnen bewusst, wie wichtig es ist, sich aktiv gegen das Vergessen einzusetzen. Die Exkursion nach Buchenwald und Weimar hat Spuren hinterlassen. Sie hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch zum Nachdenken angeregt – über Verantwortung, Menschlichkeit und die Bedeutung historischer Erinnerung. Gerade in einer Zeit, in der sich Geschichte nicht wiederholen darf, bleibt es eine zentrale Aufgabe, das Gedenken wachzuhalten und sich entschieden gegen Hass, Hetze und Rechtsextremismus entgegenzustellen.
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