Nicht nur über Religionen reden, sondern mit ihnen reden!

Im Rahmen des Religionsunterrichts haben die Klassen 6 a,b und c sich in den letzten Wochen intensiv mit dem Judentum beschäftigt. Das Interesse und die Neugier der Schülerinnen und Schüler war so groß (Was passiert, wenn man am Sabbat 1001 Schritte läuft? Ist es schlimm, wenn man Fleisch- und Milchspeisen in einer Pfanne zubereitet? Was passiert, wenn man unabsichtlich unkoscher isst? …) , dass Frau Behringer, die Religionslehrerin der 6a und c, beschloss, die zahlreichen Fragen der Kinder an jüdische Mitbürger/innen weiterzuleiten. Wer kann das Judentum nämlich besser vorstellen als Juden und Jüdinnen?

Der Zentralrat der Juden hat ein Projekt ins Leben gerufen, das ein Austausch mit Jüdinnen und Juden ermöglicht: Meet a Jew.

Über Zoom stellten sich in der 6b/c Jakob und Karina den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Jakob hat sich aus Helsinki und Karina aus Berlin in den Klassenraum der 6b begeben, um sich vorzustellen und von ihrer Religion zu erzählen. Jakob ist 23, hat in Berlin Pharmazie studiert und lebt seit zwei Tagen in Helsinki (Finnland), um dort ein Jahr zu verbringen, bevor er als Apotheker in die Arbeitswelt einzusteigen. Karina (22) stammt aus Hannover und studiert in Berlin Jura. Lebendig und unterhaltsam erzählten sie von ihrem Alltag, ihrem Glauben, ihrem Umgang mit jüdischen Festen und Regeln: „Auch ich gehe gern zu McDonalds, obwohl es dort kein koscheres Essen gibt.“ „Den Sabbat feiere ich zusammen mit meiner Familie und Freunden regelmäßig, die anderen Feste weniger.“ „Mein Lieblingsfest ist das Chanukka-Fest, weil die Atmosphäre so gemütlich ist und es Geschenke gibt“, erzählt Jakob zum Beispiel. Und Karina liebt das Rosch haschana-Fest, weil es so fröhlich ist und sie Neujahr gleich zweimal feiern könne, einmal mit ihrer jüdischen Familie, einmal mit ihren Freunden.