Was ist ERASMUS+?

Förderprogramm der EU für Austauschprojekte:

Akkreditierung –
Unsere Zukunftspläne

Im Rahmen der neuen Programmgeneration Erasmus+ 2021 – 2027 hat sich das Amandus-Abendroth-Gymnasium akkreditieren lassen und kann nun in vereinfachter Form Mittel für Schüleraktivitäten mit europäischen Partnern und für Lehrerfortbildungen im europäischen Ausland abrufen.

Ziele und Inhalte

In unserem Antrag haben wir unsere Schwerpunkte auf folgende Bereiche gelegt:

-Förderung der Digitalisierung und den Umgang mit neuen Medien Förderungs des Umweltbewußtsein mit besonderem Fokus auf die Biosphäre Wattenmeer

-Förderung der Fremdsprachenkompetenzen von Schüler/innen und Lehrer/innen

-Förderung des musischen Profils durch gemeinsame Projekte (Orchester / Chor)

-Festigung der Städtepartnerschaften mit Hafnarfjörður, Island, Novara, Italien und Vannes, Frankreich

Unser neues Projekt seit 2021:    „Living by the sea“

Das Projekt „Living by the Sea“ hat zum Ziel, die Städtepartnerschaft zwischen der deutschen Küstenstadt Cuxhaven an der Nordsee und der französischen Küstenstadt Vannes am Atlantik auf eine breitere Basis zu stellen, indem Jugendliche im Alter von 15/16 Jahren an internationale Projektarbeit herangeführt werden. Sie nehmen an verschiedenen Aktivitäten rund um das Thema teil und erforschen ihren eigenen Lebensraum und den ihrer Partner mit besonderem Augenmerk auf Themen, die für unsere Umwelt wichtig sind: die beiden Meere als Lebensraum kennen lernen, Klimawandel und Meeresverschmutzung und deren Folgen in unserer unmittelbarer Nähe erforschen und mögliche eigene Handlungsstrategien z.B. zu verantwortungsvollen Konsum entwickeln, das Leben auf den Inseln mit dem Leben auf dem Festland verlgeichen, Corona und die Folgen für touristisch geprägte Gebiete im wirtschaftlichen Sinne analysieren und Möglichkeiten für nachhaltigen Tourismus erarbeiten. Die Mehrheit der Einwohner beider Städte lebt vom Tourismus oder arbeitet einem anderen Beruf, der mit den oben genannten Themen in Verbindung steht.

Ziele des Projekts

Das Projekt verfolgt verschiedene Ziele: ein größeres Bewusstsein für das eigene Lebensumfeld zu schaffen und mögliche Änderungen in eigenen Verhaltensweisen zu erkennen, die zur Erhaltung der Umwelt beitragen können. Darüber hinaus sollen die Sprachkenntnisse, die interkulturellen Kompetenzen und die technischen Fähigkeitenaller Teilnehmer/innen verbessert und gefestigt werden.

Projekttreffen in Cuxhaven

Vom 27.04. bis 07.05. besuchte eine Gruppe von 21 Schüler/innen vom Lycée Charles de Gaulles aus unserer Partnerstadt Vannes in der Bretagne mit ihren beiden Lehrkräften das AAG, um an einem neuen Erasmus+ Projekt zu Tourismus und Nachhaltigkeit zu arbeiten, das auf der europäischen Onlineplattform eTwinning begleitet, sowie vor- und nachbereitet wurde.

Die Jugendlichen im Alter von 15-16 Jahren hatten bereits zuvor mit ihren deutschen Austauschpartnern der 10. Klassen des AAG zu den Themen online über die eTwinning gearbeitet und konnten nun hier vor Ort vieles besichtigen, kennenlernen und evaluieren.

Zum vielfältigen Programm gehörten eine fachliche Führung in den Salzwiesen und der Heide in Sahlenburg sowie ein Besuch im WattBZ. Anschließend ging es in Wattwagen nach Neuwerk und zurück, wobei das Weltnaturerbe Wattenmeer direkt erlebt werden konnte.

Per Schiff machte die Gruppe eine Tour zu den Seehundsbänken und zur Insel Helgoland.

Herr Sasgen vom AWI in Bremerhaven führte in einem anschaulichen englischsprachigen Vortrag in die Arbeit des Institutes ein, erläutert Forschungsmethoden und Ergebnisse der Klimaforscher und zeigte Auswirkungen des Klimawandels auf. Im Anschluss erkundeten die Schüler/innen im Klimahaus Bremerhaven die unterschiedlichen Klimazonen selbst und lernten, welche Auswirkungen der Klimawandel auf weltweit hat.

Projektbegleitend führten die Schüler/innen eine Umfrage bei Cuxhavener Geschäfts- und Privatleuten zu den Auswirkungen, die Corona auf das jeweilige Unternehmen bzw. auf das Leben der Einzelnen bisher hatte, durch. Daran wurde dann in den kommenden Monaten online weitergearbeitet werden und eine ähnliche Umfrage wurde beim Gegenbesuch der deutschen Gruppe in Vannes Mitte Juni hinzugefügt.

Auch wenn die Projektsprache Englisch ist, erwies sich die Gruppe als multilingual und sprang während der Zeit des Besuchs zwischen den drei Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch hin und her.

Für die Förderung der Partnerschaft zwischen den beiden Schulen, zwischen den Partnerstädten Cuxhaven und Vannes und generell zwischen Deutschland und Frankreich ist dieses Erasmus+ Projekt wieder einmal eine hervorragende Möglichkeit, junge Menschen zusammenzubringen, Freundschaften aufzubauen und gleichzeitig an zukunftsorientierten Themen zu arbeiten.

Karin Behringer und Heike Keuser

Projekttreffen in Vannes

21 Schüler und Schülerinnen der 9 und 10. Klassen unserer Schule erlebten in der Zeit vom 09. bis 19. Juni 2022 die Küstenregion des Golfs von Morbihan und unsere Partnerstadt Vannes. Im Rahmen des Erasmus+ Projektes „Living by the sea“ erkundete die Gruppe die Inseln Île d’Arz und Île Tascon, mit ihren Feldern zur Salzgewinnung, der Muschel- und Austernzucht. Sie erlebten die vielfältige Meereswelt im Oceanopolis in Brest und besuchten die Cité de la Voile sowie die Base sous-marine in Lorient.

Ein Höhepunkt für die deutschen Schüler und Schülerinnen war sicherlich der festliche Empfang im historischen Rathaus von Vannes. Zusammen mit ihren französischen Gastgebern des Lycée Charles-de-Gaulle, die bereits Ende April zehn Tage in Cuxhaven verbracht hatten (CN berichtete) wurden die Jugendlichen und ihre beiden begleitenden Lehrkräfte, Heike Keuser und Karin Behringer von der Stellvertreterin des Bürgermeisters, Christine Penhouet begrüßt. Dabei wurde der Besuch als wichtiger Beitrag für die Zusammenarbeit und Verständigung in Europa gewürdigt.

Den Abschluss der Reise bildeten zwei beeindruckende Tage in Paris, die sowohl Sehenswürdigkeiten als auch französische Lebensart vermittelten.

Projektergebnisse

Während des Erasmus+ Projektes „Living by the Sea“ erkundeten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Aspekte des Lebensraums Meer in Cuxhaven und Vannes in der Bretagne, Frankreich. Auf einem Digipad (virtuelle Pinnwand) trugen sie ihre Erfahrungen zusammen und diskutierten die Ergebnisse. Bei Führungen durch die Heide und die Salzwiesen Sahlenburgs lernten sie die Flora und Fauna kennen und erfuhren viel neues auch im eigenen Wohnort. Bei Ausflügen auf die Inseln Neuwerk und Helgoland konnten der Klimawandel und Probleme mit Plastikmüll im Meer hautnah gesehen werden. Dr. Sasgen hielt einen interessanten, interaktiven Vortrag zum Thema Klimaforschung. Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler Ihr Wissen in deinem Kahoot Quiz testen und im Klimahaus Bremerhaven verschiedene Klimazonen erkunden. In Frankreich lernten die Schülerinnen und Schüler, wie Salz aus dem Meer gewonnen wird und liefen bei Niedrigwasser auf die Insel Tascon, die überwiegend ein Vogelschutzgebiet ist. Im Oceaneum in Brest gab es viele Informationen zur Lebenswelt Meer. In Lorient wurden ein U-Bootbunker aus dem 2. Weltkrieg und ein interaktives Segelmuseum besucht und die Führungen durch beide waren sehr informativ. Eine weitere Insel, die erkundet wurde, war die Ile D’Arz im Golf von Morbihan. Neben den vielfältigen Aktivitäten gab es auch einen engen Kontakt zu den Partnerschaftskomitees der Städte Cuxhaven und Vannes und viele Auskünfte zur Städtepartnerschaft, die 2023 ihr 60jähriges Jubiläum feiert. Wir danken der EU für die Unterstützung durch das Erasmus+ Programm. Aus den vielfältigen Eindrücken entstand dieser Flyer zum Projekt

Bigband in Island 2022:    „Landscape and waterkant“

Vom 23.09. bis zum 30.09. 2022 ist unsere Amandus Bigband im Rahmen eines Erasmus- geförderten Austauschprojekts mit einer isländischen Bigband nach Island gereist, um dort für eine Woche zusammen zu musizieren.

Ziele des Projekts

Ziel der Lernmobilität ist die Schärfung des Musikprofils. Es soll so attraktiv aufgestellt sein, dass Eltern und Schüler es gern in Anspruch nehmen. Zudem soll Musik als internationale „Sprache“ erkannt und angewendet werden. Als Schule ist es uns wichtig, den Schüler/innen die Möglichkeit zu bieten, im Rahmen der musikalischen Bildung, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und zu stärken, Kreativität zu fördern, soziales Miteinander positiv herauszubilden und attraktive Möglichkeiten der Freizeitgestaltung aufzuzeigen. Woraus sich durchaus ein Berufswunsch entwickeln kann. Die bestehenden Projekte mit der Partnerstadt Cuxhavens, Hafnarfjördur Ausland sollen gestärkt und fortgeführt werden. Zudem sollen neue Projekte – z.B. Schülerpraktika angestoßen werden. Die teilnehmenden Schüler/innen zwischen 13 und 19 Jahren besuchen alle das Musikprofil und sind zudem Mitglieder der schuleigenen Big Band. Wöchentlich probt die Big Band und tritt auch bei vielen schulinternen und schulexternen Veranstaltungen auf.

Projekttreffen in Cuxhaven

Der erste Tag verlief zur allgemeinen Erleichterung, denn einige flogen zum ersten Mal, reibungslos, und ohne Verspätungen trafen wir abends im „Laekur Hostel“ ein, in dem wir wohnten, da eine Unterbringung in Gastfamilien aus organisatorischen Gründen nicht möglich war. Unsere vorrübergehende Heimat wurde an diesem ersten Abend noch mit einer Großbestellung bei Domino ́s Pizza eingeweiht.

Der Samstag begann dann mit einer Führung durch die imposanten Räume der Musikschule mit Meeresblick aus dem Lehrerzimmer, gefolgt von noch einer Führung, diesmal durch Hafnarfjörður.

Am Nachmittag wurde die Musikschule außerdem mit einer kurzen gemeinsamen Probe eingeweiht. Am Abend ließen wir Schüler/innen uns von den Lehrern verwöhnen, die Nudeln mit Tomatensoße zum Abendessen zauberten.

Das Sonntagsprogramm brachte eine großartige Gelegenheit, Island näher kennen zu lernen. Wir hatten nämlich eine „Golden Circle Tour“ gebucht, und die war wirklich schön. Wir konnten bei den drei Stopps einen Nationalpark, Geysire, und einen riesigen Wasserfall bestaunen, und lauschten während der Busfahrten den Anekdoten des Busfahrers. Am Abend wurden wir wieder von einigen der Lehrer sowie einer Auswahl hilfsbereiter Schüler/innen bekocht, diesmal gab es Chilli con Carne. Danach wurde noch etwas musiziert. Am selben Abend konnte man zudem zum ersten Mal Nordlichter sehen, doch nur die beharrlichsten unter uns kamen in den Genuss, dies auch zu tun, denn die meisten gaben die Suche zu früh auf, und gingen zurück ins Hostel.

Am Montag gab zuerst das bekannte isländische Trio „Guitar Islancio” ein privates Kurzkonzert für uns und danach wurde eine, nur von der Mittagspause in der herausragenden Mensa der Stadt unterbrochene, mehrstündige Probe abgehalten, bei der, mein Logbuch zitierend: „enorme Fortschritte“ erzielt werden konnten. Der Bassist von Islancio kam außerdem später noch mit einer anderen Band vorbei, und wir übten alle gemeinsam einen Blues ein, über den wir Soli improvisierten.

Am Dienstag war abermals Produktivität angesagt, und so wurde den ganzen Tag geprobt, teils gemeinsam, teils in kleineren Gruppen. Am Nachmittag gab es noch einen gemeinsamen Trommelworkshop in einer Außenstelle der Musikschule. Danach ging es zurück in unsere Probenräume für weitere Proben. Zudem stellten die Kleingruppen vor, was sie am Vormittag erarbeitet hatten.

Am Mittwoch liefen wir zu Fuß zur Harpa (eine Art isländische Version der Elbphilharmonie), um dort einer Probe des Isländischen Sinfonieorchesters beizuwohnen, bei der auch die Komponistin anwesend war und mit dem Orchester die Interpretation besprach. Nach dem Konzert sahen wir uns noch die Kirche an und von deren Turm über die ganze Stadt blicken. Danach konnten wir Reykjavík selbstständig erkunden und Souvenirs kaufen. Am Abend gab es eine Carbonara und wir gingen verhältnismäßig früh schlafen, denn am Donnerstag war das Programm besonders umfangreich.

Zufrieden mit der Vormittags-Generalprobe sind wir dann am Donnerstag noch ein letztes Mal in die Mensa gegangen, gaben dann ein gemeinsames Konzert in der Musikschule und brachen anschließend wieder zum Hostel auf, um uns für ein diesmal richtiges und offizielles Konzert des Sinfonieorchesters fertig zu machen. Dieses war ein faszinierender musikalischer Abschluss unserer Reise und gefiel allen bestens. Zurück im Hostel teilte sich die Gruppe in zwei Lager auf, denn der Plan war, sich um 3:00 Uhr zu treffen, um mit dem Bus zum Flughafen zu fahren. Die einen schliefen noch ein wenig, andere vertrieben sich die Zeit zum Beispiel mit „Mensch ärgere Dich nicht“ und setzten auf großzügig dosiertes Koffein, um dann später im Flieger zu schlafen. Während der Rückreise hatten wir leider wegen einer einstündigen Verspätung unseres Buses ein wenig Stress am Flughafen, trotzdem schafften wir den Flug, und nach einer letzten Busfahrt, kamen wir am späten Nachmittag müde, aber wohlgelaunt in Cuxhaven an.

Unser Dank geht an die Lækjarskóli, die Tónlistarskóli, den Partnerschaftsverein und die Stadt Hafnarfjördur sowie die begleitenden Lehrkräfte: Miriam Scharie, Heike Keuser, Ulrich Schultz und Lukaz Baranowski. Zudem hat die finanzielle Unterstützung des Erasmus+ Progamms vielen Schüler/innen, die sonst nicht hätten mitfahren können, diese wunderbare Erfahrung europäischer Zusammenarbeit ermöglicht.

Unsere Projektergebnisse konnten wir schon vielfältig präsentieren, z.B. beim Tag der Ehemaligen im September 2022, bei verschiedenen Weihnachtkonzerten, beim Empfang der Stadt Cuxhaven im Januar 2023 und beim Wettbewerb „Jugend musiziert 2023“. Wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch der isländischen Jugendlichen im September 2023.

Karl Frank

Sprachförderung in Elven 2022

Ziele des Projekts

Ziel der Lernmobilität ist es, die Fremdsprachenkompetenzen der Schüler/innen insbesondere im Bereich Hör- und Leseverstehen sowie Sprechen zu schulen und zu verbessern. Durch die alltägliche Kommunikation in der Fremdsprache und den zu erwartenden Erfolgserlebnissen, wird das Selbstbewusstsein der Schüler/innen in der fremdsprachlichen Kommunikation gestärkt. Zudem sollen die Schüler/innen interkulturelle Kompetenz aufbauen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des alltäglichen Lebens in Frankreich und Deutschland erleben. Wir hoffen, dass sie neue Freundschaften knüpfen, die nachhaltig anhalten. Die teilnehmenden Schüler/innen zwischen 13 und 14 Jahren besuchen den 8. Jahrgang unserer Schule. Sie lernen seit Beginn der 6. Klasse Französisch und befinden sich von der Sprachkompetenz etwa auf A2 Niveau. Die in dem Projekt angesprochenen Themen: Aktivitäten in der Freizeit, eine Stadt besichtigen, Alltag in der Familie wurden in den vergangenen Monaten mit entsprechendem Vokabular vorentlastet, sodass die Schüler/innen das Erlernte nun praktisch anwenden können. Über die Verbesserung der Sprachkenntnisse und der persönlichen Entwicklung sollen in diesem Projekt auch die digitalen Kompetenzen der Schüler/innen gestärkt und weiter ausgebaut werden. Die teilnehmenden Schüler/innen besitzen alle ein iPad, das seit der 6. Klasse wesentlicher Bestandteil des Unterrichtes ist und von der Schule verwaltet wird. In diesem Projekt sollen folgende Aspekte besonders in den Fokus genommen werden: Nutzung und Anwendung von Padlet sowie die Nutzung und Anwendung digitaler Wörterbücher. Der Teil des digitalen Reiseführers über Vannes soll bis zum Rückbesuch im Frühjahr fertig gestellt werden. Der fertige Reiseführer wird auf den Schulhomepages veröffentlicht und soll dem Partnerschaftskomitee Cuxhaven/Vannes anlässlich des 60jährigen Partnerschaftsjubiläums im Mai überreicht werden.

Projekttreffen in Cuxhaven

Nachdem ein geplanter Besuch der Franzosen im Frühjahr wegen Corona im letzten Moment noch ausfallen musste, reisten vom 5. bis 13. Oktober 23 Schüler/innen der 8. Klassen des Amandus- Abendroth-Gymnasiums nach Elven und Saint-Jean-Brevelay in die Nähe von Vannes.

Da wir Dank Green Travel des Erasmus+ Programms die lange Anreise über zwei Tage strecken durften, konnten wir anders als in den Vorjahren dieses Mal eine Übernachtung in Rouen einplanen, sodass die Gruppe am zweiten Tag noch die eindrucksvolle Kathedrale und die Fachwerkhäuser der Hauptstadt der Normandie erkunden konnte. Auf dem weiteren Weg gab es zudem noch die Gelegenheit für einen kurzen Fotostopp vor dem berühmten Monument des Mont-Saint-Michel.

Vor Ort angekommen, wurden die Schülerinnen und Schüler von den Gastfamilien in Empfang genommen. Während der Woche standen Unterrichtsbesuche bei dem Collège Sainte Marie in Elven und dem Collège Saint-Louis in Saint-Jean-Brevelay und die gemeinsame Erasmus+ Projektarbeit ebenso wie weitere Ausflüge in die Umgebung auf dem Programm.

So staunten die deutschen Schülerinnen und Schüler nicht schlecht, dass die Schulen in Frankreich komplett verschlossen waren und niemand ohne Anmeldung in das Gebäude rein- oder rauskam. Die Tatsache, dass der Schulalltag erst um kurz vor fünf endete, sorgte für Erstaunen, ebenso wie die Tatsache, dass die Busse direkt vor der Schule hielten und Aufsichtspersonen sicherstellten, dass alle Schüler im richtigen Bus saßen. Auch das Essen und der Ablauf in der Schulkantine während der Mittagspause wurde mit Interesse verfolgt. Insgesamt wurden der französischen Küche gute Noten von den deutschen Schülerinnen und Schüler verteilt.

Ungewohnt erschien allen, dass die Schülerinnen und Schüler zu jeder Stunde die Räume wechseln mussten, so wie es bei uns nur für die naturwissenschaftlichen Fächer der Fall ist.

Für die Erasmus+ Projektarbeit wurde gemeinsam an dem Projekt eines digitalen Reiseführers Cuxhaven-Vannes von Jugendlichen für Jugendliche gearbeitet. Für diese internationale Gruppenarbeit machten die Schülerinnen und Schüler mir ihren Austauschpartner/innen Bilder und Notizen zu den besichtigten Sehenswürdigkeiten auf ihren Schul-iPads. Zudem beschrieben sie mögliche Aktivitäten für Jugendliche in Vannes und Umgebung und erstellten nützliches Vokabular. Beim Gegenbesuch der Franzosen im Mai 2023 wird die Broschüre dann für Cuxhaven und Umgebung noch gemeinsam ergänzt, fertiggestellt und auf der Homepage des Partnerschaftskomitees Cuxhaven-Vannes und der beteiligten Schulen zu finden sein: https://padlet.com/andrealeonhardt/h31h181fyudzi2wp

Vor Ort konnte die Gruppe Carnac und die Menhirs – hochragende prähistorische Monolithe – besichtigen, ein Picknick an der Côte Sauvage auf der Halbinsel von Quiberon

einlegen und bei der Besichtigung einer Austernzuchtfarm am Golf von Morbihan sogar einmal eine Austernprobe erleben.

Gemeinsam mit den Franzosen fuhr man am letzten Tag nach Lorient, wo die Schülerinnen und Schüler in dem U-Boot-Bunker von dem Unwesen der Deutschen im Zweiten Weltkrieg erfuhren und in der Cité de la voile mit Hilfe von 4D-Animationen einen Törn auf einer Hochseesegeljacht unternehmen konnten.

Das volle Programm fand auf der Rückreise durch ein paar Stunden in Paris am Eiffelturm seinen Höhepunkt. Aber auch vom Louvre und Notre-Dame wurden auf einer Seinefahrt noch erinnerungswürdige Fotos gemacht. Bei einem Abendessen im Quartier Latin konnten die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss etwas Pariser Stimmung schnuppern.

Alle kamen nach anstrengender Nachtfahrt müde, aber mit vielen Impressionen und neu geschlossenen Freundschaften zurück und freuen sich nun schon auf den Besuch der französischen Gruppe im nächsten Jahr.

Andrea Leonhardt und Christian Läpple


Novara 2022: „Antike Stätten treffen auf moderne Medien“

„Arrevederci!“ hatten wir im November 2019 gesagt und es für selbstverständlich gehalten, dass wir in einem Jahr wieder mit Schülern bei unserer Partnerschule in Novara sind. So kann man sich täuschen: Drei Jahre hat es gedauert, und jetzt wissen wir noch mehr als früher, was für ein Geschenk es ist, Angela, Ilaria, Gisella, San Gaudenzio, den Broletto, die Gran Bar, das Liceo Carlo Alberto und so viele vertraute Gesichter wiederzusehen. Auch jetzt war Corona noch ein Thema, aber zum Glück nur am Rande.

21 Schülerinnen und Schüler waren vom 5.-12. Oktober 2022 mit von der Partie, um sich auf die Erfahrung eines Schüleraustauschs einzulassen. Klingt einfach? Aber wer ist es schon gewohnt, sich ganz auf eine fremde Familie einzulassen, auf fremdes Essen und fremde Gewohnheiten und eben nicht sich selbst zum Maß aller Dinge zu machen? Getragen von der umwerfenden italienischen Gastfreundschaft gelang das aber sehr gut.

Und so zogen wir unsere Erkundungskreise immer weiter: Von der Aula Magna in unserer Partnerschule, wo es zum Einstieg ein gemeinsames Frühstück gab, über das Schulgebäude, eine Führung durch die Stadt Novara bis hinauf in die Cupola von San Gaudenzio, von wo aus einem das Piemont zu Füßen liegt. Später dann Mailand und Verona – die große weite Welt. Und das, während in regem deutsch-italienischen Austausch alle Wichtigkeiten auf Englisch diskutiert wurden. Singen im Bus? Die Challenge ging eindeutig an die Italiener!

In diesem Jahr wird auch der Italienaustausch des AAG finanziell vom Erasmus + Lern-programm für Gruppenmobilitäten unterstützt. Und so arbeiteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Partnern daran, in der Auseinandersetzung mit den historischen Schätzen Novaras, Mailands und Veronas ihre digitale Kompetenz zu erweitern: Aufgabe war es, Präsentationen mit der Office365-Anwendung „Sway“ zu erstellen, die am letzten Tag vorgestellt und z. T. in Deutschland überarbeitet wurden. Fortsetzung folgt… wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch im April. Auch dann werden wir wieder – frei nach Frank Sinatra – sagen: I did it: My sway!

Ziele des Projekts

Ziel der Lernmobilität war die Erarbeitung eines kooperativen und kollaborativen Projektes mit digitalen Medien zur Vertiefung der Kulturkompetenz im Fach Latein. Für das Projekt kamen die schülereigenen iPads zum Einsatz. Während der bisherige Kompetenzerwerb im Fach Latein auf der Grundlage des Lehrwerks stattfand, wobei größeres Gewicht auf der Sprachkompetenz und Textkompetenz lag, sollte nun durch eine Austauschfahrt nach Italien, in das Gebiet des früheren Imperium Romanum, eine direkte und lebendige Auseinandersetzung mit der Antike stattfinden. Zusammen mit den italienischen Partnern wurden die römischen Ursprünge in der Region, die frühen Spuren der Christianisierung als Bindeglied Europas und auch das Fortleben des Lateinischen in der italienischen Sprache erkundet und dokumentiert. Zu ausgewählten Orten und Themen wurden dabei Präsentationen mit der Office365-Anwendung „Sway“ erstellt und die Kompetenz der Anwendung von Office365 erweitert und geübt (Ziel im Erasmus+ Plan: Verbesserung der digitalen Bildung). Die teilnehmenden Schüler/innen zwischen 14 und 15 Jahren besuchen den 9. Jahrgang des Amandus-Abendroth-Gymnasiums. Die Klassen nutzen seit dem 7. Jahrgang eigene iPads, die von der Schule verwaltet werden. Sie lernen seit dem 6. Schuljahr Latein und finden sich im Übergang vom Lehrwerk zur Originallektüre. Der Aufenthalt in den italienischen Gastfamilien bot ihnen in Schule und Freizeit einen Erlebnisraum, ihr bisher erworbenes Fachwissen anzuwenden und zu vertiefen. Ihre Auseinandersetzung mit den Kulturzeugnissen (römische Überreste, Kirchen, …) dokumentieren sie dazu in Kurzpräsentationen zu ihrem Programm in Schule und Freizeit.

Projektergebnisse

Novara als historische Stadt… gesehen von Anna und Carolin, 9c, in Begleitung von Misia und Livia

Verona (Stadtgeschichte Besonderheiten) Eindrücke von Emma und Emily, 9d, assistiert von Viola und Alice

Italienisches Essen aus deutscher Sicht  begutachtet von Nils, Anton und Fritjof, 9d, im Disput mit Nicolò, Camilla und Rachele.

Individuelle Schülermobilitäten

Das neue Erasmus+ Programm bietet auch die Möglichkeit individueller Schülermobilitäten. So konnten 2022 bereits zwei Schülerinnen eine längere Zeit an Partnerschulen in Norwegen und Irland verbringen.

Norwegen

Zwei Wochen in Norwegen – eine Auslandserfahrung mit ERMASMUS+

Über unsere ERASMUS- Akkreditierung können seit diesem Schuljahr Schülerinnen und Schüler des AAG innerhalb Europas Unterstützung für Auslandsaufenthalte unterschiedlicher Dauer erhalten. Eine der ersten, die diese Möglichkeit genutzt hat, war Helena Brihmani, Jahrgang 11:

„Im Rahmen eines Erasmus+ Projektes wurde es mir ermöglicht, an einer zweiwöchigen Mobilitätsaktivität mit der Partnerschule Spjelkavik Ungdomsskole in Norwegen teilzunehmen. In diesem Artikel möchte ich Euch/allen Interessierten einen kleinen Einblick in meine Zeit und Erfahrungen dort bieten. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, ging es für mich am 08. Mai mit dem Flieger von Hamburg über Oslo nach Ålesund, eine für Norwegen mit 66700 Einwohner sogar große Stadt, gelegen auf einer Halbinsel vor der Westküste Norwegens. Am Flughafen angekommen wurde ich auch direkt von meiner Gastfamilie in Empfang genommen.

Meine Gastfamilie bestand aus den Eltern Stine und Tron, deren Töchter Kristina und Hedda und der Familienhündin Chilli. Alle waren super herzlich und freundlich, sodass wir uns auf Anhieb verstanden. Natürlich mussten wir uns in den ersten Stunden erst einmal miteinander warm werden und es brauchte auch ein paar Tage, bis ich mich wirklich eingelebt hatte und wusste, was wo hingehört und steht. Aber danach fühlte es sich für mich wie ein zweites Zuhause an. Kristina zog während meines Aufenthaltes zu ihrer Schwester ins Zimmer, sodass ich ihr Zimmer für mich hatte.

Das Haus meiner Gastfamilie befindet sich direkt an der Küste auf einem kleinen Berghang. Die Schule ist in 30 Minuten fußläufig erreichbar, sodass wir das Haus am Morgen meist um 08.00 Uhr verließen. Um 08:30 Uhr beginnt der Schultag mit einer kleinen Organisationsrunde des Klassenlehrers. Die erste richtige Unterrichtsstunde startet dann um 08:45 Uhr. Eine Unterrichtsstunde in Norwegen dauert wie bei uns 45 Minuten, zwischen jeder Stunde gibt es eine 10-Minuten Pause, in der man kurz raus geht oder den Raum wechselt. Nur zwischen der dritten und vierten Stunde gibt es eine längere Mittagspause von 25 Minuten. Um 14:20 Uhr endet der Unterricht schließlich nach der sechsten Stunde. Da es das Mittagessen bereits recht früh in der Schule gibt, wird dann zwischen 16:30 und 18:00 Uhr warmes Abendbrot gegessen. Lustigerweise heißt „Abendbrot“ auf Norwegisch „Middag“ und ist damit näher an dem deutschen Begriff für Mittagessen, was in manchen Situationen ein wenig für Verwirrung meinerseits sorgte. Danach blieb immer noch genug Zeit für uns, um z.B. sich mit Freunden zu treffen, ins Kino zu gehen, zusammen Sport zu machen oder ein wenig im Haushalt oder Garten zu helfen.

An meinem ersten Wochenende fuhren wir zum Cottage meiner Gastfamilie in die Berge. In Norwegen ist es tatsächlich normal neben einem Haus in der Stadt noch eins in den Bergen und/oder an einem See zu haben. Von dort starteten wir unseren Tagestripp nach Geiranger, einer der bekanntesten Fjorde Norwegens. Trotz bewölktem Himmel und etwas Regen war es trotzdem eines der eindrucksvollsten Landschaften, die ich je gesehen habe. Am nächsten Wochenende ging es dann nach Spjelkavik zum Bergwandern. Was für Tron, Hedda und Kristina eigentlich nur eine kleine Trainingseinheit ist, wurde für mich vermutlich die bis jetzt anspruchsvollste Wanderung meines Lebens. Trotz feststeckenden Schuhen im Schlamm, hat es trotzdem unglaublich viel Spaß gemacht.

Wirklich besonders für mich war auch der Nationalfeiertag am 17. Mai. Dieser ist geprägt von Festumzügen und Paraden durch die Innenstadt, von den Bunader (den norwegischen Nationaltrachten), welche von Region zu Region unterschiedlich sind, und von Hot Dogs und Eis für Kinder, so viel sie mögen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie war der diesjährige Nationalfeiertag auch sehr besonders für die Norweger selbst, weshalb er noch einmal mehr gefeiert worden ist als in den Jahren zuvor.

Der Unterricht war insgesamt etwas digitalisierter als ich ihn von hier kenne (Ich gehöre allerdings auch noch zu den Nicht-iPad Klassen unserer Schule). Trotzdem müssen alle Schüler am Anfang jeder Stunde ihr Handy dem jeweiligen Lehrer aushändigen. Jedem Schüler wird während seiner gesamten Schulzeit ein iPad mit Tastatur kostenlos zur Verfügung gestellt. Schulbücher werden durch Online-Lernportale ersetzt, über die Lernmaterialien und Übungsaufgaben bereitgestellt werden. Klassenarbeiten werden auch digital auf dem iPad geschrieben. Einen Großteil arbeiten die Schüler dadurch eigenverantwortlich in kleinen Lerngruppen in eigens dafür vorgesehenen Lernräumen. Es wurde zwar auf Norwegisch unterrichtet, dennoch war es mir manchmal möglich kleine Satzfetzen aufzuschnappen. Relevantes musste Kristina dennoch nochmal auf Englisch wiederholen. Jeder Schüler und fast jeder Lehrer, mit dem ich mich unterhielt, konnte aber auch flüssig Englisch sprechen. Ein Grund dafür ist, dass Norweger viel öfter mit Englisch im Alltag konfrontiert sind als wir. Alles, was aus dem Ausland kommt und das ist in Norwegen eine Menge, ist nun mal auf Englisch. Ausländische Serien und Filme werden sowohl im TV als auch im Kino und auf Streamingdienstleister auf Englisch mit norwegischen Untertiteln gezeigt. Es lohnt sich schlicht und einfach nicht, alles an Filmen und Serien (nur) für 5,5 Millionen Menschen zu synchronisieren. Dies ist besonders vorteilhaft für Austauschschüler und -Studenten, da man mit Englisch fast überall weiterkommt.

Wenn ihr also die Möglichkeit bekommt, an einer Mobilitätsaktivität von ERASMUS+ teilzunehmen oder eine andere Art von Auslandsaufenthalt zu machen, kann ich Euch nur ans Herz legen, jede Chance zu nutzen. Lasst Euch nicht nur davon abschrecken, wenn Ihr die Landessprache nicht beherrscht. Die Erfahrungen und Freunde, die man macht, sind einfach unbezahlbar.“

(Helena Brihmani)

Irland

Six weeks in Ireland

After arriving in Cork I was picked up by my host family and was shown around the town. They showed me how to get to school and helped me buy a school uniform. At school, I was greeted by my mentor and two students from my class, who then explained everything about the school. Over the next few weeks, I took part in the lessons and activities of the class. Transition Year (TY) – equivalent to our year 11 – is compulsory at Schull Community High School before entering sixth form: „Transition Year allows students to development a range of important skills and to grow in confidence and maturity.“ (School’s website) Core Subjects during the TY are English, Irish, Maths, Careers, Religion, PE. There are also other subjects taught like Biology, Physics, Chemistry, Agricultural Science, Home Economics, Economics, Business Organisation, Art, Music, Design & Communication Graphics, Engineering, Construction Studies, History, Geography. Moreover, I took part in the Modules: Sailing, Sports & Recreation, Tourism & Leisure, Innovation & Change, Friends of the Elderly, Wellness, Community Development and Educational Trips.

I learned more about the activities to protect the environment the school takes part in – for example the Ocean clean-up and the newly installed water fountain to avoid single-use plastic bottles. I also took part in extra-curricular activities and at the sports festival I made it to the next round in the category sprint and was allowed to represent the school at the athletics competition in Cork.

I went horse riding with my host sister and my host family showed me beautiful surroundings. Unfortunately, I couldn’t do the compulsory work experience that the school had planned for the last few weeks of my stay, as I first came down with tonsillitis and then with mononucleosis. However, my host family took very good care of me, and I was able to experience life in an Irish family very intensively.

During my stay, I got to know my host country Ireland and the Irish school system and language, I made a lot of new contacts and found new friends. Through the contacts with my fellow students and my host family I experienced cultural similarities and differences, thus building understanding for these differences and breaking down stereotypical thinking. This also helped me to understand my own culture better.

I believe I have developed a natural and therefore authentic fluency in English and gained an insight into the Irish language – my English teacher said, I have picked up quite an Irish accent. Staying with an Irish family and visiting an Irish school not only improved my language skills but made me more independent and self-confident. Still, falling ill in a foreign country was quite a challenge for me and handling it made me more mature. As I not only had to leave my comfort zone and fully immerse myself in the life of the Irish school and my host family but also had to deal with not feeling well far away from my family.

Nevertheless, I would like to say that it was a valuable experience to spend six weeks at a different school and with a host family. Not only did I improve my language skills, but I also had many new intercultural experiences and further developed my personality. If you ever have the chance to go abroad – just do it!

Faye Keuser


2018-2022:
„No water, no life – no water, no peace“

Astronomen, die auf der Suche nach Leben auf anderen Planeten sind, suchen in der Regel nach Wasser. Wasser im flüssigen Zustand bildet die Grundlage für alles Leben auf unserer Erde. Obwohl 2/3 der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, stehen nur 2,5 % als Süßwasser und nur 1/3 davon als potenzielles Trinkwasser zur Verfügung. Auf der Weltwasserwoche 2017 wurde hervorgehoben, dass 770 – 880 Millionen Menschen auf der Welt keinen keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser haben. Im Dezember 2017 startete die katholische Organisation ihren jährlichen Spendenaufruf auch unter dem Thema „Kein Leben ohne Wasser“. Zudem soll die internationale Lösung des Trinkwasserproblems grundlegend für den zukünftigen Weltfrieden werden. [Symposien der Weltwasserwoche, 2017]. Der Anstieg des Meeresspiegels ist heute zwar noch nicht unmittelbar sichtbar, aber auch der Klimawandel geht Überschwemmungen auf der ganzen Welt einher, die Häuser und Infrastrukturen zerstören. „So viel Wasser und nichts zu trinken“, zitiert ein Sprecher des World Water Week Symposium mit dem Zitat einer betroffenen Person. Die betroffenen Regionen müssen von Hilfsorganisationen mit Wasser in Flaschen versorgt werden. Die Folge: Eine steigende Menge an Plastikflaschen, um ein weiteresaktuelles globales Problem, nämlich die Plastikverschmutzung der Meere.

Idee des Projekts

Um diese wichtige und facettenreiche Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, hatten sich sechs Schulen, die sich an verschiedenen Meeren und Gewässern und in unterschiedlichen Regionen Europas befinden, zusammengetan.

Ein Aspekt des Projekts war, dass jede Schule jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst Wasserproben aus ihrem eigenen Gebiet nach vereinbarten Methoden analysierte und die Ergebnisse in eine Datenbank einstellte, die von Schüler/innen des 11. Jahrgangs im Rahmen einer Projektarbeit im Informatikunterricht entwickelt wurde. So konnte am Ende des Projekts feststellt werden, ob es eine Veränderung gegeben hat – zum Besseren oder zum Schlechteren – und, ob die von den Regierungen angesetzten Maßnahmen funktionierten.

Das Projekt bestand darüber hinaus aus verschiedenen Modulen, wobei sich jede Schule auf ein Thema spezialisiert hat und so zu einem Experten und Multiplikator in diesem Bereich wurde. Die Expertengruppen setzen sich wie folgt zusammen: Deutschland – Klimawandel und virtuelles Wasser, Italien – Wasser in Kunst und Literatur, Türkei – Energie, die aus Wasser gewonnen wird, Wasserreinigung, Portugal – Wasser und Tourismus, Vereinigtes Königreich – Wasser und Wirtschaft, die Bedeutung des Wassers für den Frieden auf der Erde, Norwegen – Mikroplastik im Meer und an der Küste.

Die ursprüngliche Idee war: Während der Mobilitäten sollten sich die Aktivitäten auf dieses Thema fokussieren und nach den Mobilitäten sollte jede Schule einen Folgekurs durchführen und die Ergebnisse mit der Situation in ihrem eigenen Land vergleichen.

Außerdem sollten in verschiedenen Phasen des Projekts Umfragen konzipiert und durchgeführt werden, bei denen die Einwohner der Städte befragt werden sollten. Mit der Auswertung dieser Umfragen woltlen wir herausfinden, ob sich das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wassernutzung in den drei Jahren des Projekts verändert hatte und, ob Kampagnen Erfolg zeigten oder nicht. Wir hatten darüber hinaus angedacht, dass die Schüler/innen ihre eigenen eigene Kampagnen starten, um das Bewusstsein ihrer Mitschüler/innen und der breiteren Öffentlichkeit zu schärfen (Website, Blog, Social-Media-Challenge, Petition, Gestaltung und Herstellung von Coffee-to-go-Bechern, Gestaltung von Etiketten für lokale Unternehmen, die abgefülltes Wasser herstellen, … – je nach den eigenen Ideen der Schüler/innen).

Und dann kam alles anders…

Zunächst kam es jedoch kurz nach der Genehmigung des Projekts zu einer einschneidenden Veränderung, da die britische Partnerschule sich u.a. wegen des Brexits aus dem Projekt zurückgezogen hatte. Dank der guten Zusammenarbeit mit den anderen Partnerschulen konnte jedoch eine unkomplizierte Lösung gefunden werden, die Themen „Wasser und Wirtschaft“ und „Wasser und Weltfrieden“ neu zu verteilen. Das Thema „Wasser und Wirtschaft“ soll während der Mobilität in Portugal vertieft werden, da es gut zum Hauptthema „Wasser und Tourismus“, z.B. wenn man den Kreuzfahrttourismus betrachtet. Das Thema „Wasser und Weltfrieden“ während der Mobilität in Italien zusammen mit dem Thema „Wasser in Musik, Kunst und Literatur“ vertieft werden.Hier kam es zu einer weiteren einschneidenden Veränderung in diesem Projekt: Die Coronavirus-Pandemie führte zur Beendigung der Langzeitmobilität in Italien (die deutschen und norwegischen Partner der PA hatten Ende Januar insgesamt 5 Schüler/innen nach Padua gebracht, damit sie für 2 bis 6 Monate an der italienischen Partnerschule am Projekt arbeiten konnten). Am 10. und 11. März wurden die Schüler wieder nach Hause geflogen, nachdem Padua und Venedig zur roten Zone erklärt worden waren. Auch die geplante Lern- und Trainingsaktivität mit 40 Schüler/innen in Padua Ende März musste ebenfalls abgesagt werden.

Wie vieles in dieser Zeit wurde auch unser Projekt Projekt in den virtuellen Raum verlagert. So arbeiteten wir gemeinsam weiter an dem Thema im virtuellen Klassenzimmer (Twinspace) der europäischen Platform eTwinning und organisierten Expertengespräche, die in Videokonferenzen stattfanden udn finden. Unsere Schule hat den ersten Online Expert Talk organisiert und durchgeführt. Herr Ingo Sasgen vom Alfred Wegener Institut hatte sich bereit erklärt, einen 30min Vortrag zum Thema Klimawandel zu geben. Gemeinsam mit unserer Schule wurden dafür vier Leitfragen aufgestellt: Wie ist hat sich das Klima bis jetzt entwickelt und wie wird es weiter gehen? Wie wird der Klimawandel erforscht? Inwieweit sind die Partnerregionen betroffen? Wie sieht es mit unserer persönlichen Klimabilanz aus und was können wir tun um diese zu verbessern? Herr Sasgen hat dies sehr anschaulichaufgearbeitet und mit vielen Fotos und Videos z.B. vom Forschungsschiff Polarstern und der Polarstation präsentiert. Auch das anschließende Kahoot Spiel wurde gemeinsam mit dem Experten entwickelt. Des weiteren haben wir uns nach den Expertengesrächen der anderen Länder auch mit deren Themen beschäftigt und untersucht, in wieweit die vorgetragenen Themen sich in unserer Region widerspiegeln: z.B. Welchen chemischen Belastungen ist unser Wasser besonders ausgesetzt? Kann man Energie aus dem Tidenhub der Nordsee gewinnen? Warum findet man relativ wenig Plastikmüll an unseren Stränden?Pandemie bedingt konnten die meisten Mobilitäten nicht stattfinden – so wurden die Fahrten mit Schülern nach Italien (März 2020), in die Türkei (Sept. 2020) und Portugal (März 2021) abgesagt. Lediglich das Lehrertreffen im September 2019 hat stattgefunden. Eine Langzeitmobilität mit drei deutschen und zwei norwegischen Schüler/innen in Italienwurde abgebrochen, die anderen fanden nicht statt. Da Lehrkräfte, wenn sie nun geimpft sind, nach den Sommerferien wieder an Aktivitäten teilnehmen, wurden folgende Änderungen vorgenommen:Ausbildungs- und Lernaktivität in Norwegen im September soll statt mit Schüler/innen als Treffen der Lehrkräfte für ier Arbeitstage mit einer Fortbildung im BereichVerschmutzung der Meere durch Plastik / Mikroplastik stattfinden.Das Fortbildungstreffen für Lehrkräfte im Mai 2022 in Straßburg soll statt als Treffen der Lehrer/innen nun mit möglichst vielen Schüler/innen aus allen beteiligten Schulen stattfinden. Es soll dort verschiedene gemeinsame Aktivitäten rund um das Thema Wasser und die EU (z.B. EU Planspiel Wassergesetzgebung, Stationen zu den verschiedenen Expertenthemen der Projektländer (Wasser und Kultur, Wasser und Wirtschaft, Wasserverschmutzung, Virtuelles Wasser, Energie aus Wasser gewinnen, Wasser und Weltfrieden) geben. Diese Mobilität soll 5 – 7 Arbeitstage dauernund jede Schule bringt ca. 20 – 30 Schüler/innen und zwei bis drei Lehrkräfte mit.Zum Abschluss des Projektes soll es noch ein Fortbildungstreffen für Lehrkräfte in Portugal geben bei dem das Thema Wasser und Tourismus eine tragende Rolle spielen soll, da alle teilnehmenden Partnerstädte stark vom Tourismus abhängige Regionen sind. Folgende Leitthemen sollen eine Rolle spielen: Welche positiven und negativen Auswirkungen hat der (Massen-)Tourismus auf die Ressource Wasser? Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen (z.B. Verbot der Einfahrt von Kreuzfahrtschiffen in die Lagune von Venedig)? Haben die Lockdowns die Wasserqualität und die Verschmutzung der Meere verändert? Welche Veränderungen sind unabdingbar notwendig, um den Lebensraum und die Ressource Wasser zu schützen.Das Projekt endet nach 36 Monaten im Juli 2022.

„Ich würde das auf jeden Fall noch mal machen“

Auf der Webseite des Pädagogischen Austauschdienst wird über den Abbruch des Langzeitaustausches unserer Schüler/in berichtet:

Ich würde das auf jeden Fall noch mal machen“

Multilaterales Abschlusstreffen in Straßburg

127 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Neun Tage – Fünf Länder – Ein Thema

Im Rahmen des Erasmus+ Projektes „no water – no life, no water – no peace” trafen sich vom 25.05.-02.06.2022 117 Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 – 19 Jahren mit ihren Lehrkräften in Straßburg, um gemeinsam an verschiedenen Aspekten rund um das Thema Wasser zu arbeiten.

Zum Auftakt des Treffens gab es zunächst eine Stadtführung in kleineren Gruppen durch Straßburg. Hier wurde bereits deutlich, welche Aspekte zum Projektthema für die Stadt und die Region relevant sind. Später ging die ganze Gruppe dann gemeinsam in den Park, um sich mit Icebreaker Spielen zunächst besser kennen zu lernen und erste Kontakte zu knüpfen. Nachdem am ersten Abend alle sehr in ihren Ländergruppen zusammen saßen zeigte sich nach den Spielen eine erste Durchmischung der Projektgruppe.

Am darauffolgenden Tag fuhr die Gruppe gemeinsam zur Burg Königsstein und lernte in international gemischten Gruppen mehr über die Geschichte des Elsasses. Zudem konnte man an diesem Tag den Blick in den Schwarzwald und bis zu den Alpen genießen.

Das Wochenende stand dann ganz im Zeichen des Projektthemas „Wasser“. Am Freitagabend stellten zunächst die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und der Türkei ihre Schulen, Städte und Länder vor und präsentierten Filme zu dem Lebensraum Wasser in ihren Regionen. Zur Auflockerung wurden zwischen den Darbietungen Inhalte der Präsentation in Kahoot-Spielen abgefragt. Zudem stellten vier Schülerinnen und Schüler aus Deutschland ihre im Informatikunterricht und darüber hinaus extra für das Projekt erstellte Datenbank vor

Am Samstagvormittag spielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Brettspiele zum Thema „Virtuelles Wasser“ (Wasser, dass beim Herstellen von Produkten benötigt wird), die die deutschen Schülerinnen und Schüler im Vorfeld selbst entworfen hatten. So gab es ein „Waterpoly“, bei dem statt mit Geld mit virtuellem Wasser bezahlt wurde, ein Europaspiel mit Schätz- und Wissensfragen und ein Quartettspiel zu den Themen „blaues, graues und grünes Wasser“ und einen Escape Room, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchen mussten, durch das Lösen verschiedener Aufgaben zum Thema virtuelles Wasser einen Tresor zu öffnen. In einem weiteren Raum halfen die Datenbankentwickler bei der Eingabe der Wasseranalysedaten, die die Schulen über drei Jahre gesammelt hatten.

Den Nachmittag gestaltete die türkische Projektgruppe zum Thema „Wasseraufbereitung und Energie aus Wasser“. Dafür hatten die Schülerinnen und Schüler eine Dokumentation zum Wasserkraftwerk am Atasu Damm erstellt, in der sie nach einem allgemeinen Überblick auch Interviews mit dem Management, mit Arbeitern und Dorfbewohnern zeigten, um verschiedene Ansichtsweisen zu Wasserkraftwerken zu verdeutlichen. In zwei weiteren Räumen konnten die Schülerinnen und Schüler eine physikalische Wasserreinigungsanlage selbst bauen und austesten und eine Lampe durch ein selbst gebautes Wasserkraftwerk zum Leuchten bringen.

Am Abend stellten dann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Portugal und Italien ihre Schulen, Städte und Länder vor und präsentierten Filme zu dem Lebensraum Wasser in ihren Regionen. Zur Auflockerung zwischen den Darbietungen gab es wieder Kahoot-Spiele zu den Inhalten.

Am Sonntagmorgen startete die norwegische Projektgruppe mit der Vorstellung ihrer Schule, Stadt und ihres Landes gefolgt von verschiedenen Workshops zum Thema „Plastikverschmutzung von Gewässern“. Im Vorfeld hatte die Projektgruppe aus Norwegen die Aufgabe gestellt, alles während der Fahrt und der ersten Tage anfallende Plastik zu sammeln. Nun sollten die Schülerinnen und Schüler schätzen, wieviel Plastik sie seit Beginn der Projektfahrt verbraucht hatten. In einem weiteren Workshop gab es verschiedene Puzzle zu unterschiedlichen Aspekten der Wasserverschmutzung durch Plastik. Gemeinsam erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler einen Text mit dem Thema Plastikmüll im Meer zur Melodie von Bruder Jakob. Um die Dringlichkeit des Problems zu unterstreichen, führten die norwegischen Schülerinnen ein Theaterstück von einer Schildkröte, die sich in Plastikmüll verfangen hatte und von einer Möve befreit werden musste. Zudem gab es aber auch spaßige Spiele wie eine Haiflosse mit verbundenen Augen auf einen Fischkörper zu kleben oder beim Plastikei-Eierlauf seine Geschicklichkeit zu testen.

Nach dem Mittagessen gab die portugiesische Schule einen Einblick in das Thema „Wasser und Tourismus“ in Portugal sowie in Möglichkeiten, reisen nachhaltig zu gestalten. Im Anschluss bekamen die Projektteilnehmer/innen die Aufgabe in der Think-Pair-Share Methode zunächst Bild und Tonmaterial zum Thema Wasser in Straßburg zu sammeln. In international gemischten Gruppen tauschten sie sich dann aus und erstellten aus ihrem Material Kurzfilme, die sie anschließend im Plenum zeigten. Dabei wurden unterschiedliche Aspekte herausgearbeitet und neben touristischen Aktivitäten zum Beispiel auch die Problematik Verschmutzung durch Abfall aufgegriffen.

Den Abend gestalteten die Italiener zum Thema „Wasser und Kunst“. Hier wurden Lesezeichen als Erinnerung für alle gemalt, ein großes gemeinsames „Wellenkunstwerk“ aus Papier geschaffen und ein Stop-Motion-Animation Film gedreht, bei dem die Fische in den Kanälen Venedigs bei Hochwasser in ein Kunstmuseum gehen.

Montag und Dienstag standen ganz im Zeichen der europäischen Bildung. In international gemischten Gruppen ging es wechselweise ins EU-Parlament, in den Europarat und zum Elsass-Mosel-Denkmal.

Im EU-Parlament nahmen die Schülerinnen und Schüler an einem Planspiel zur Wasserverteilungs- und zur Datenschutzrichtline Teil. In immer wieder wechselnden Zusammensetzungen lernten sie in Diskussionen und kurzen Plenardiskussionen, wie neue Richtlinien entstehen und wie komplex der gesamte Vorgang ist.

Im Europarat erfuhren die Schülerinnen und Schüler welche Länder Mitglieder im Europarat sind, wann der Europarat zusammenkommt, welche Aufgaben er hat und in welcher Beziehung er zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte steht.

Das Elsass-Mosel-Denkmal beeindruckte durch seine visuelle Aufarbeitung der Geschichte der Region. Die Schülerinnen und Schüler wurden sich der Zerrissenheit des Elsasses zwischen Frankreich und Deutschland bewusst und konnten den Entschluss, das EU-Parlament in dieser Region zu etablieren dadurch sehr gut nachvollziehen.

Nach viel gemeinsamer Arbeit am internationalen Erasmus+ Projekt, vielen lebhaften Diskussionen, vielen gelaufenen Kilometern, konnten die Schülerinnen und Schüler sich entscheiden, ob sie noch Zeit in Straßburg verbringen und ein Kunstmuseum besuchen oder sich im Europapark noch mal austoben wollten. So ging eine international gemischte Gruppe in das Museum für Moderne Kunst und eine andere testete die Achterbahnen. 

Mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen, neu gebildeten Freundschaften und mehr Wissen über das Projektthema „Wasser“ sowie die Funktionen und Arbeitsweisen der Europäischen Union ging es am folgenden Tag dann für alle wieder nach Hause.